Malta verändert sich stetig

Ein umfassender Bericht des maltesischen Statistikamtes gibt einen Einblick in das sich wandelnde Gesicht Maltas. Das soziale und wirtschaftliche Gefüge des Landes hat sich in nur wenigen Jahren drastisch verändert.
1. Es gibt mehr Menschen im arbeitsfähigen Alter – aber auch mehr Ältere. Die Regierung hat ausländische Arbeitskräfte angeworben, um Maltas Wirtschaft zu stärken. Auf Gozo ist die Zahl der 30- bis 39-Jährigen seit 2017 von knapp über 4.000 auf über 6.000 gestiegen. Auf Malta ist die Zahl dieser Altersgruppe inzwischen um 20.000 gestiegen, ein Anstieg um fast ein Drittel seit 2017. Auch in den Altersgruppen zwischen 20 und 29 und zwischen 40 und 49 kam es zu dramatischen Zuwächsen. Die Zahl der 70- bis 79-Jährigen ist sowohl auf Malta als auch auf Gozo um über ein Viertel gestiegen. Die Zahl der Jugendlichen und Kinder ist dagegen nahezu unverändert geblieben. Die Migrationsmuster verschleiern die Alterung der Bevölkerung des Landes.
2. Auch ohne Migration nimmt die Bevölkerung fast überall zu. Fast alle Städte verzeichnen einen natürlichen Anstieg der Bevölkerung. Die drei Städte Żabbar, Paola und Valletta bilden eine Ausnahme.
3. Die Menschen haben mehr Geld in der Tasche, doch in manchen Städten ist die Armut gestiegen. Zwar ist das verfügbare Einkommen der Haushalte im Laufe der Jahre von durchschnittlich 27.500 Euro im Jahr 2017 auf fast 35.000 Euro im Jahr 2022 gestiegen, jedoch stieg auch die Ungleichheit der Einkommen. In den nördlichen Hafenstädten ist das verfügbare Einkommen nur um magere 2.700 Euro gestiegen. Die Zahl der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, ist dort sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2022 galt dort fast jeder Vierte als armutsgefährdet.
4. Nimmt man die Zahl der Baugenehmigungen als Indikator, hat der Bauboom endlich nachgelassen. Bis 2023 verringerte sich die Zahl auf 1.700 Genehmigungen und 8.100 Wohnungen. Doch während weniger Gebäude gebaut werden, steigt die Zahl der Wohnungen in jedem Gebäude langsam an. Entweder werden die Gebäude größer oder die Wohnungen kleiner.
5. Die Malteser machen mittlerweile Urlaub auf Gozo, aber mehr Menschen übernachten inzwischen in ihrem eigenen Anwesen. Maltesische Besucher machen mittlerweile rund 72 % aller Touristen auf Gozo aus und sorgen dort für mehr als die Hälfte der 1,8 Millionen Übernachtungen.