Anfang Februar weilte Joseph Muscat in Berlin. Anlass war nicht nur sein Antrittsbesuch, sondern auch der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Beim Besuch des maltesischen Ministerpräsidenten äußerte sich Bundeskanzlerin Merkel auch zum Problemthema Libyen. Sie sieht die EU in der Pflicht, auch für Stabilität in Ländern wie Libyen Sorge zu tragen.
Beide waren sich einig, dass Libyen kein „failed State“, also gescheiterter Staat, werden dürfe. Merkel sagte für den Fall eines UN-Vorschlags deutsche Unterstützung zu.
Muscat verwies stolz auf Maltas Wirtschaftserfolge. Zwar sehe Malta sich der Eurozone verpflichtet, aber es müsse statt Rigidität Disziplin herrschen. Regeln sollten flexibel gehandhabt werden und nicht in Übermaß ausarten. Er wünsche sich eine Führungsrolle Deutschlands in Bezug auf Libyen. Wörtlich sagte er: „Wir haben in Libyen die Situation, dass es zwei Regierungen gibt, was unter Umständen zu einer Regierung der nationalen Einheit führen könnte. Es gibt aber auch Extremisten. Die meisten von ihnen sind keine Libyer.“